Britisch Kurzhaar Katzen

 

Sicher ist die Britisch Kurzhaar Katze, kurz BKH, jedem schon einmal aufgefallen. In der Werbung ist die "Whiskas-Katze" oft zu sehen. Im Werbespot schnurrt sie um ihren Besitzer herum und wickelt ihn und den Zuschauer binnen weniger Sekunden um ihre Pfötchen, so dass man ihr keinen Wunsch mehr abschlagen kann. Die Britisch Kurzhaar versprüht auch in der Realität einen unglaublichen Charme. [1]

 

Charakter

 

Sie ist aufgrund ihres tollen Charakters die perfekte Wohnungskatze (und sollte auch nicht als Freigängerkatze gehalten werden). Doch natürlich benötigt auch diese Rasse einiges an Aufmerksamkeit. Ausgiebige Kuschel- und Streicheleinheiten sind genauso Pflicht, wie eine regelmäßige Fellpflege und interessante, abwechslungsreiche Spielideen. Die Britisch Kurzhaar Katze ist sehr menschenbezogen, auch wenn sie keine "Schoßkatze" ist. Aber gerade diese intensive Bindung zwischen Katze und Mensch macht das Zusammenleben mit der Britisch Kurzhaar zu etwas ganz Besonderem. Sie mag die Gesellschaft und baut im Laufe der Zeit eine sehr starke Beziehung zu ihren Menschen auf. Deshalb sucht sie auch in der Nacht gerne ein gemütliches Plätzchen am Fußende des Bettes.

Die Britisch Kurzhaar ist vor allem als gemütlich zu bezeichnen. Was aber nicht heißen soll, dass sie den ganzen Tag auf dem faulen Fell liegt. Im Gegensatz zu anderen Rassen begnügt sie sich jedoch mit regelmäßigen Kontrollgängen durch ihr Wohnungsrevier und auch mit einem sonnigen Plätzchen am Fenster. Es ist also kein Problem, wenn man ihr keinen gesicherten Gartenauslauf oder Balkon anbieten kann.

Ausgewachsene BKH-Katzen erreichen ein Gewicht von etwa 4-6kg, beim Kater sind es etwa 6-8kg. Mit ihrem gemütlichen Wesen und dem recht kompakten Körperbau neigt die BKH jedoch gelegentlich zu Übergewicht. Deshalb sollte man sie täglich mit interessanten und abwechslungsreichen Spielideen zur Bewegung motivieren. Was aber mit dem richtigen Spielzeug sehr leicht gelingt. In diesem Zusammenhang macht es auch Sinn darüber nachzudenken, die Katze nicht in Einzelhaltung zu halten. Vor allem dann, wenn man Vollzeit arbeitet und daher selten zu Hause ist.

Fremden Menschen gegenüber verhält sie sich oftmals etwas schüchtern und kontrolliert ihr neues Gegenüber erst einmal aus sicherer Distanz. Ihre Neugier zwingt sie aber meist schnell dazu, die Situation genauer zu betrachten. Es ist von Vorteil, die BKH langsam auf sich zukommen zu lassen und ihr Verhalten ggf. mit kleinen Leckereien zu belohnen. Vermeidet man in dieser ersten Phase hastige Bewegungen, baut die Katze schnell ein gewisses Maß an Vertrauen auf. Auch mit Kindern kommt sie in der Regel super zurecht, weshalb sie als Familienkatze sehr gut geeignet ist.

Kurz um, die BKH ist eine ruhige, ausgeglichene, unaufdringliche, verträgliche und gemütliche Katze. [2]

 

Rasseentwicklung

 

Eine gezielte Zuchtentwicklung gibt es in Großbritannien seit knapp 200 Jahren. 1871 wurde die Britisch Kurzhaar erstmals öffentlich präsentiert. Ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt sie jedoch erst viel später. Durch den 2. Weltkrieg war auch die Britisch Kurzhaar Zucht betroffen und man griff auf Perserkatzen zur Einkreuzung zurück. Durch diese Verpaarung erhielt man das typisch runde Gesicht und den kompakten Körperbau. In den Fellvarianten erhielt man nun auch vermehrt die beliebten einfarbigen Nachfahren.

 

Fellfarben

 

Die Britisch Kurzhaar gibt es inzwischen in allen denkbaren Farbvarianten. Man kann wählen zwischen dem klassischen Blau, Lilac, Chocolate, Black, Weiß oder Creme. Das ganze gibt es dann auch als Bicolor oder Tricolor, sowie in Point und in Tortie. Natürlich dürfen auch die Wildfarben nicht fehlen. Gerade die Silber- oder auch Golden-Tabbys verfügen über eine spannende Fellzeichnung.

Solid
Einfarbige BKH gibt es in blau, lilac, chocolate, black, weiß, rot, creme, cinnamon oder fawn. Das elegant wirkende Fell ist dicht, besitzt eine ausgebildete Unterwolle und fühlt sich äußerst plüschig an. Dazu bilden die leuchtenden Augen, die bis zu einem intensiven Kupferton oder orange gehen können, einen perfekten Kontrast und nehmen jeden gefangen. Der beinah etwas gemütlich wirkende und kurzbeinige Körperbau vermittelt den Eindruck einer extrem faulen Katze. Davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Auch die einfarbige BKH genießt das ausgiebige Spiel mit dem Menschen und Artgenossen und ist dabei äußerst geschickt.

Die blaue Britisch Kurzhaar wird häufig auch Kartäuser genannt, was falsch ist! Denn die Kartäuser ist eine eigene Rasse, die jedoch viele Ähnlichkeiten mit der blauen BKH hat. Die Verwechslung der beiden Rassen kommt auch dadurch zu Stande, dass die beiden Linien in Folge des 2. Weltkrieges miteinander vermischt wurden, zwischenzeitlich sogar zusammengefasst und erst 1977 wieder in unterschiedliche Rassen getrennt wurden. Die Kartäuser ist im Vergleich zur Britisch Kurzhaar wesentlich schlanker im Körperbau und erinnert mit ihrer Kopfform eher an die typische Hauskatze. [1]

Tabby
Während einfarbige BKH eine durchgängig gleichmäßige Farbe aufweisen, besitzen die Tabbys unterschiedliche Muster. Neben einer Grundfarbe wie schwarz, blau oder chocolate haben Tabbys noch eine weitere Farbe. Daher der Name silber- oder golden-tabby. Hier unterscheidet man nochmals zwischen dem getigertem Tabbymuster (mackerel), der getupften (spotted) und der gestromten Variante (classic). Interessanterweise besitzt die Tabby nicht nur das Muster ihrer wilden Vorfahren, sondern ist auch vom Wesen etwas wilder als ihre einfarbigen Verwandten. Ihr Körperbau ist etwas schlanker und drahtiger, ihre Bewegungen etwas schneller und geschickter, aber auch ihr Mitteilungsbedürfnis ist deutlich intensiver ausgeprägt. Die Tabby "plappert" gerne vor sich hin und teilt ihren Menschen mit, was sie gerade denkt oder wie ihr Tag war. Die Augenfarbe der Tabbys ist grün.

Colorpoint
Die Colorpoint zeichnet sich durch eine Maskenzeichnung (Points) im Gesicht, an den Ohren, den Beinen und am Schwanz aus. Die Farbintensität der Points ist gleichmäßig. Die Körperfarbe ist heller im Ton und es besteht somit ein guter Kontrast. Die Colorpoint hat als einzige der BKH auch im Erwachsenenalter blaue Augen.

Smoke
Bei einer Smoke sind die Haare in der jeweiligen Grundfarbe getickt, d.h. sie haben ein schmales Silberband am Haaransatz. Dieses ist nur sichtbar, wenn man durch das Fell streift. Die Unterwolle ist ebenfalls silberweiß und nur bei Bewegungen sichtbar. Schläft oder liegt die Katze wirkt sie wie eine einfarbige Katze.

Tortie
Die Tortie ist eine gesprenkelte BKH in kontrastreichen Farben. Sie weist ein Fell mit unterschiedlichen Farbflecken auf, jedoch immer ohne weiß. Aufgrund der Genetik tritt diese Fellzeichnung nur bei weiblichen Katzen auf. Die Grundfarbe ist immer rot oder creme. Die zweite Farbe kann schwarz, blau, chocolate, lilac, cinnamon oder fawn sein. Die Augen sind wie bei den solids kupfer oder orange.

Bicolor und Tricolor
Das weiße und das gefärbte Haar einer Bicolor muss sich verteilen und scharf voneinander getrennt sein. Es spielt dabei keine Rolle wo sich die Flecken befinden. Es sind etwa 2/3 des Haarkleides gefärbt. Die Tricolor weist dann im Gegensatz zur Bicolor zwei Grundfarben auf, wobei eine immer Rot oder Creme sein muss.

 

BKH Zucht

 

In vielen Anzeigen findet man immer wieder Britisch Kurzhaar Katzen für 200 Euro oder weniger. Eine seriöse, nachhaltige Zucht ist bei diesen Preisen definitiv nicht möglich. Diese Tiere werden deshalb auch meist ohne Stammbaum verkauft. Hier kauft man also Wort wörtlich die Katze im Sack, denn eine Katze mit blauem Fell, rundem Gesicht und weichem Fell ist nicht automatisch eine Britisch Kurzhaar.[3]

Das kann spätestens dann ein Problem für Sie werden, wenn das gekaufte Kätzchen älter wird und die Wohnung zu klein und uninteressant wird. Dann wird die Haltung als reine Wohnungskatze zur Qual und unter Umständen wird die Katze den fehlenden Auslauf mit „lustigen Spielen” an Ihrer Wohnungseinrichtung kompensieren. In seriösen Zuchten werden daher ausschließlich gesunde, wesensfeste und charakterstarke Tiere verpaart. Durch die Stammbäume der Elterntiere erhalten Sie einen detaillierten Überblick über die letzten vier Generationen der verpaarten Tiere. Daraus lässt sich hervorragend ablesen, ob ggf. Inzuchtverpaarungen stattgefunden haben. Außerdem ist der Stammbaum auch ein Nachweis für das Vorhandensein der typischen Wesenszüge der Britisch Kurzhaar Katze. In Zuchten ohne Papiere fehlen Ihnen diese wichtigen Informationen komplett, weshalb auch Stammbäume bei Liebhabertieren Sinn machen.[4]

Doch woran erkennt man nun eigentlich eine Britisch Kurzhaar Katze? Das Rasseportrait unten wird Ihnen eine kleine Hilfe geben. An der BKH ist alles rund - vom Schwanz bis zu den abgerundeten Ohren. Sie sehen aus wie ein Teddybär. Daher werden sie auch oft liebevoll "Britenbärchen" genannt.

 

Rasseportrait

 

Allgemein: Groß bis mittelgroß
Kopfform: Rund und massiv mit breitem Schädel
Nase: Kurz, breit und gerade mit einer leichten Einbuchtung
Kinn: Kräftig
Ohren: Klein, weit gestellt und an den Spitzen leicht abgerundet
Augen: Groß, rund, weit geöffnet und weit auseinander gesetzt
Augenfarbe: Kupferfarben, Dunkelorange, Blau oder Grün
Hals: Sehr kräftig, gut entwickelt
Körper: Muskulös und gedrungen. Breite Brust, Schulter und Rücken stark und kräftig
Beine: Kurz und stämmig
Pfoten: Rund und kräftig
Schwanz: Kurz, dick und an der Spitze leicht gerundet
Fell: Kurz, dicht, nicht flach anliegend und mit guter Unterwolle. Feine Textur, die sich griffig anfühlt. Jedes Haar sollte bis zur Wurzel einheitlich in der Farbe sein, ausgenommen die Tabby- und Silbervarietäten [5]

 

Quellen

 

[1] http://britischkurzhaar.info/index.html
[2] http://britischkurzhaar.info/charakter.html
[3] http://britischkurzhaar.info/rassestandard.html
[4] http://britischkurzhaar.info/zuechter.html
[5] http://www1.fifeweb.org/dnld/std/BLH-BSH.pdf

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